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Sweet Tea Trio

Henrike Fuhrberg & Lennart Deneke & Marie-Sofie Braune, 2022

Und wo ist die Musik der Sweet Teas geblieben? Wo ist die verdammte Band? Habe ich das Konzert verpasst und bin schon wieder zu spät? Ein Plakat der Band hängt an der Wand, ein Stand mit Shirts und Autogrammkarten ist schon vollends geplündert und Kleidung, die der Band gehören könnte, liegt gebraucht und durchlebt über nicht klar identifizierbaren Metallgerüsten. Auf einem entthronten, auf dem Boden stehenden Röhrenfernseher sprechen Personen über ihre Beziehungen, Begegnungen und Meinungen mit und zu der Band und ihren drei MusikerInnen. In Hass und Abneigung mit der Band Verbundene, WeggefährtInnen aus vergangenen Saufgelagen, HelferInnen oder vermeintliche „Ohne-Mich-wären-sie-nicht-da-wo-sie-jetzt-sind“-Managertypen zeichnen so, in ihren Persönlichkeitsentwürfen selbst schon, im besten Sinne von Pop, überzeichnete Typen, ein Bild von einer schwer greifbaren, weil zwischen vielen Sub- und Pop- Kultur-Codes tanzenden Band, die verschiedenste Gefühle bei FreundInnen, Fans und anderweitig
Verbundenen hervorruft.

Textausschnitt von Moritz Simon